Solange wir uns erinnern – leben wir!
Das Erinnern ist ein wesentlicher Bestandteil der menschlichen Existenz, die unser heutiges (Er-)leben prägt. Dabei gilt das sowohl für ein Individuum, als auch für Gruppen und Gesellschaften. Ohne Vorahnung und Warnung durch die Vergangenheit ist ein friedliches Miteinander in Gegenwart und Zukunft nur schwer vorstellbar. Das Vergangene wird anhand vom Kramen in Zeitzeugen- Familiengeschichten wieder aufgewühlt. Sie helfen einen nüchternen Blick auf die Ereignisse der Vergangenheit zu werfen und sie aus unterschiedlichen Perspektiven zu evaluieren.
Das letzte Jahrhundert ist mit zahlreichen menschlichen Katastrophen verbunden. Unumstritten zählt dazu der Zweite Weltkrieg und dessen globale Folgen. Die Spuren, die dieser Krieg hinterließ, sind tief und prägen uns noch heute. Fast in jeder Familie findet man eine eigene Kriegsgeschichte. Ob tragisch oder heldenhaft- alle Geschichten sind gleich wertvoll und ergänzen das Bild über den Krieg aus unterschiedlichen Perspektiven. Deshalb wundert es nicht, dass jene immer noch von Generation zu Generation lebendig weiter gegeben werden.
In unserem Jugendclub IUVENTUS e.V. haben wir als einen von zahlreichen Schwerpunkten die Erinnerungsarbeit. Da die Mehrheit unserer Mitglieder:innen mit russischem Kulturhintergrund sind, haben wir uns vor allem mit dem Zweiten Weltkrieg beschäftigt. Grund dafür sind unsere Großväter und Großmütter, welche diese schreckliche Zeit miterleben mussten und mit deren Geschichten wir aufgewachsen sind.
Unsere Verwandten sind in der damaligen Sowjetunion groß geworden. Durch den Zweiten Weltkrieg hatte die UdSSR schwere Verluste zu beklagen. Es ist deshalb keine Übertreibung zu behaupten, dass jede Familie der ehemaligen Sowjetunion vom Zweiten Weltkrieg (in Russland als ,,großer Vaterländischer Krieg“ bezeichnet) betroffen war.
Wir sehen uns darum in der Ehrenmission gerade die Kriegsgeschichten unser Vorfahren zu wahren, zu dokumentieren und für die Nachwelt zugängig zu machen.